Riesen-Laufvogel (Moa)

Dinornis robustus

Quartär: Holozän (subrezent),
wenige hundert bis einige tausend Jahre alt
Otago, South Island, Neuseeland

Vor der Ankunft der Menschen, vermutlich zwischen 1250 und 1300 unserer Zeitrechnung, gab es auf der Inselgruppe Neuseelands, außer zweier Fledermausarten, keinerlei Säugetiere. Die sonst durch Säugetiere ausgefüllten ökologischen Nischen waren somit durch oft auch flugunfähige Vögel besetzt, von denen die Moas sicherlich die beeindruckendsten waren. Die beiden Arten der Gattung Dinornis sind mit einer Körperhöhe von bis zu 3,5 m die größten bekannten Laufvögel. Dabei gab es gerade beim südlichen Moa einen ausgeprägten Unter-schied zwischen den Geschlechtern: Die Weibchen waren bis zu 1,5 mal so groß wie die Männchen.
Während der einzige natürliche Feind der Moas der ebenfalls gigantische und inzwischen ausgestorbene Haast-Adler war, wurden diese Tiere von der polynesischen Urbevölkerung Neuseelands, den Maori, als Fleischlieferant geschätzt. Durch intensive Jagd und die Zerstörung der Lebensräume, um Ackerland zu gewinnen, wurden die Moas somit schon bald nach der Ankunft der Maori auf Neuseeland ausgerottet; obwohl bis in das 19. Jahrhundert angebliche (und unbestätigte) Sichtungen von Moas berichtet wurden, geht die Wissenschaft davon aus, dass diese Tiere bereits um 1400 ausstarben.

SNSB-BSPG 1958 I 181
Original mit wenigen Ergänzungen