Direktor der Zoologischen Staatssammlung München Gerhard Haszprunar geht in den Ruhestand

München, 03.04.2023
Mit Ende März 2023 verabschiedet sich Prof. Dr. Gerhard Haszprunar als Direktor der Zoologischen Staatssammlung München (SNSB-ZSM) in den wohlverdienten Ruhestand.

28 Jahre lang war Prof. Dr. Gerhard Haszprunar Direktor der Zoologischen Staatssammlung München sowie Lehrstuhlinhaber für Systematische Zoologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. In der Zeit von 2006 bis 2021 hatte er zusätzlich das Amt des Generaldirektors der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) inne. Die Zoologische Staatssammlung München entwickelte sich in den Jahren seiner Amtszeit zu einer innovativen Forschungsstätte für Taxonomie und Biodiversitätsforschung. Haszprunar etablierte an der Münchner Sammlung zukunftsweisende Forschungsmethoden, wie beispielsweise das DNA Barcoding zur taxonomischen Zuordnung und Bestimmung von Arten. Großprojekte wie die German Barcode of Life (GBOL) Initiative laufen dort bereits seit Jahren mit großem Erfolg.

„Wir verabschieden heute einen geschätzten Kollegen und Wissenschaftler, der in passionierter Weise zum Ausbau der zoologischen Sammlungsbestände beigetragen und die SNSB zu einer der quantitativ und qualitativ bedeutendsten Forschungseinrichtungen mit naturkundlichen Sammlungen in Deutschland und Europa gemacht hat. Wir wünschen ihm alles Gute für seinen Ruhestand und danken ihm für seine hervorragenden Leistungen bei den SNSB“, sagt Prof. Dr. Dr. Joris Peters seit 2022 Generaldirektor der SNSB.

Prof. Haszprunar ist ein renommierter Zoologe und Experte für Weichtiere. Nach dem Studium der Zoologie und anschließender Promotion an der Universität Wien wechselte der gebürtige Wiener 1987 als Universitätsdozent für Zoologie an die Naturwissenschaftliche Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, wo er sich ein Jahr später habilitierte. Seine Schrift zum System der Schnecken ist der meist zitierte Artikel im Journal of Molluscan Studies und wurde prämiert mit dem Kardinal-Innitzer-Förderpreis. Im März 1995 wurde Prof. Haszprunar auf den Lehrstuhl für Systematische Zoologie der Ludwig-Maximilians-Universität München
und damit auch in die Leitung der Zoologischen Staatssammlung München berufen. Er übernahm damit die Verantwortung für eine der größten zoologischen Sammlungen der Welt, die heute rund 23 Millionen Objekte umfasst. Die Forschungsarbeiten von Prof. Haszprunar konzentrierten sich auf die Vielfalt, Systematik, Evolution und funktionelle Morphologie von Mollusken und haben nach wie vor wesentlichen Einfluss auf Arbeiten jüngeren Datums und ähnlicher Thematik.

Prof. Haszprunar blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vergangenen 28 Jahre bei den SNSB bzw. der Zoologischen Staatssammlung München zurück: „Es war eine tolle Zeit, auf die ich immer gerne und dankbar zurückblicken werde. Aber jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt, auf den ich mich auch schon freue – ich habe noch einiges vor.“